FV Gröditz – BSV 68 Sebnitz 1:2 (1:1)

von Uwe Rahle (Kommentare: 0)

Spannender hätte kein Krimiautor das Drehbuch für das letzte Hinrundenspiel der Sebnitzer schreiben können. Als man gegen 10.00 Uhr in Gröditz ankam herrschte zunächst blankes Entsetzen. Das auf dem Hartplatz angesetzte Spiel stand kurz vor der Absage und Sebnitz nach 2 Stunden Anreise vor der sofortigen Heimreise. Der Platz war knochenhart gefroren, auf den besser bespielbaren Rasenplatz wollten oder durften die Gastgeber nicht ausweichen. Da aber glücklicherweise keinerlei Eis auf dem Ascheplatz vorhanden war, sah Schiri Näther keinen Grund, nicht anzupfeifen. Fußballerisch war natürlich auf diesem Geläuf keinerlei Leckerbissen zu erwarten und die gesundheitlichen Risiken für alle Beteiligten waren auch nicht von der Hand zu weisen.

So begannen beide Mannschaften das Spiel sehr abwartend. Beide Trainer hatten ihren Mannschaften eingeschärft, jedes Risiko zu vermeiden und auf einen glücklichen Umstand im gegnerischen Strafraum zu hoffen. So sahen die wenigen Zuschauer am Samstagmorgen auch vornehmlich lange Bälle, die rigoros aus der eigenen Hälfte geschlagen wurden. Da das beide Mannschaften praktizierten, sah das Spiel mehr wie ein Flipperspiel am Computer als ein Fußbalölspiel aus. Die ersten Möglichkeiten ergaben sich dann, nachdem man sich an das ungewohnte Gelände eingestellt hatte, auch mehr zufällig. Die Gastgeber verfehlten mit einen Schrägschuss das Oppitz-Gehäuse und Sebnitz kam nach einem Krause Rückpass und Distanzschüssen von Koci zu Pfeiffer ansatzweise zu Chancen. Nach 22 Minuten gelang Krause nach dem ersten wirklich durchdachten Spielzug die Führung. Nebes hatte den Ball per Hacke durch die Innenverteidigung der Platzherren weitergeleitet und Krause hatte wenig Mühe, den Ball am Gröditzer Torhüter vorbei ins Netz zu schieben. Wenig später hatte erneut Krause nach einer Flanke von Nebes die Chance, das Spiel zu entscheiden. Sein Kopfball aus etwa 8 Metern Torentfernung kratze Lotzmann aber per Fußabwehr von der Linie und hielt seine Mannschaft im Spiel. Auch verwehrte der zunehmend unsicherer werden Schiedsrichter Nebes einen klaren Strafstoß. Kurz vor dem Seitenwechsel produzierten die Gäste einen unnötigen Freistoß an der Außenlinie. Ruhende Bälle waren eh die einzige Möglichkeit einen sauberen Paß zu spielen und diese nutzten die Gastgeber. Sebnitz brachte den Ball nicht aus dem Strafraum und Hoffmann stocherte den Ball irgendwie zum Ausgleich über die Torlinie.

Der Seitenwechsel änderte zunächst am Spielverlauf nicht viel. Nach 15 Minuten aber entwickelte der Vorjahresmeister aber dann immer mehr Druck. Das Spiel fand jetzt weitestgehend in der Gastgeberhälfte statt. Allerdings waren die bei einigen kontern immer wieder kreuzgefährlich. Der BSV hatte jetzt offensichtlich auch verstanden, dass es mit spielerischen Mitteln an diesem Tage kaum zum Sieg reichen würde. Mit zunehmender Spieldauer flogen immer mehr Flanken in den Gröditzer Strafraum. Das Glück, was der Tabellenfünfte beim Ausgleich hatte wollte sich aber nicht einstellen. Immer wieder brachten die aufopferungsvoll kämpfenden Platzherren ein Bein, den Körper oder den Kopf dazwischen. Als dann doch einmal eine wirklich gute Möglichkeit nach einer Flanke von Krause zustande kam, konnte Pfeiffer einen Kopfball frei vor dem Tor nicht im Kasten unterbringen. Den Gröditzern schien jetzt auch mehr und mehr die Kraft auszugehen, so dass sie jede Unterbrechung nutzten, um Zeit zu schinden. Das wird wohl jede Mannschaft in dieser Situation tun, allerdings gibt es auch Schiedsrichter, die dem einen Riegel vorschieben. Es hatte aber fast den Eindruck, daß Schiri Näther beiden Mannschaften zu Weihnachten einen Punkt gönnen würde. Auch beim zweiten klaren Foul an Nebes im Strafraum schüttelte der Referee nur den Kopf. Dass es am Ende doch noch zu 3 völlig verdienten Punkten reichen sollte, verdankt der BSV einer eher ungewöhnlichen Eckballvariante. Fast alle Spieler hatten sich zur letzten Aktion des Spieles im Gröditzer Strafraum versammelt. Nebes schlug den Eckball aber nicht wie alle erwartet hatten dorthin, sondern halbhoch Richtung Strafraumgrenze. Dort rauschte Verteidiger Eric Müller heran und traf den aufsetzenden Ball optimal – keine Chance für Lotzmann im Gröditzer Tor und grenzenloser Jubel bei den Gästen.

Der BSV überwintert nach der Herbstmeisterschaft im letzten Jahr diesmal auf Platz 3 und kann damit letzten Endes vollkommen zufrieden sein. Eine bessere Plazierung hat man mit einer Schwächephase mit 5 Unentschieden in Folge selbst verspielt.

Sebnitz: Oppitz – E. Müller, Semanco, Torlee, Schöne (80.‘ Röllig) – Hamel, Koci – Pfeiffer (80.‘ F. Müller) – Hurab – Krause, Nebes

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    von Uwe Rahle (Kommentare: 0)

    BSV 68 Sebnitz – FV Blau-Weiss Stahl Freital 1:1 (0:0)

    Der BSV verabschiedet sich nach einer mittelmäßigen Vorstellung mit einem Unentschieden in die Winterpause. Das Spiel lag insgesamt auf sehr überschaubarem Niveau, von den spektakulären Begegnungen beider Mannschaften in der Vergangenheit war diesmal nicht einmal ansatzweise etwas zu spüren. Da aber auch die Gäste überwiegend nervös und fahrig unterwegs waren, geht das Remis am Ende völlig in Ordnung – 3 Punkte hatten eigentlich beide Mannschaften nicht verdient. Sebnitz verschenkt damit zwar Tabellenplatz zwei, hält sich aber für die Rückrunde alle Optionen nach oben offen.

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    von Uwe Rahle (Kommentare: 0)

    BSV 68 Sebnitz – Hartmannsdorfer SV 6:1 (3:1)

    Mit einem – zumindest ergebnistechnisch – fulminanten Endspurt hat es der BSV am letzten Tag der Hinrunde noch auf die Medaillienränge geschafft. Dabei blieben vor allem in der ersten Halbzeit gegen den Aufsteiger spielerisch viele Wünsche offen.

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    von Uwe Rahle (Kommentare: 0)

    Hainsberger SV – BSV 68 Sebnitz 1:2 (1:2)

    Der BSV holt beim bisherigen Tabellenführen einen Auswärtsdreier und gestaltet das Rennen um die Tabellenspitze damit wieder vollkommen offen. Wenn man den als verdient bezeichnen kann, dann höchstens auf Grund eines überragenden Oppitz im Sebnitzer Kasten und einer kämpferisch starken Leistung nach dem Seitenwechsel. Vor der Pause hatten die Gastgeber den besseren Start, der BSV aber das Spiel aber nach 20 Minuten weitestgehend im Griff und nutzte eine der wenigen Möglichkeiten auf beiden Seiten mehr.

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